METALL

11.11.2022 I 20 Uhr

Allerheiligen-Hofkirche I München

METALL,

Atem, Kraft und Vibrationbilden die Eckpfeiler des Musizierens mit Belchblasinstrumenten und sind gleichzeitig eine zusammenhängende Grundlage für die Konzerte der Reihe Ursprung des Ensembles. Die auf den ersten Blick naturwissenschaftlich-technischen Assoziationen dienen dabei als Ausgangspunkt für eine philosophische Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Thema des Konzertes.

Das Material der Instrumente und die daraus entstehenden unverwechselbaren Klänge rücken mit METALL als zweitem Konzert am 11.11.2022 in der Allerheiligen-Hofkirche in den Fokus.

Mit METALL steht das Material der Instrumente im Zentrum des Konzerts, dass den homogen glänzenden, warmen und flexiblen Klang von Tetra Brass erzeugt. In Musik vom Beginn des 20. Jahrhunderts von Claude Debussy, Antoine Simon und Leoš Janáček werden diese Beschaffenheiten von Metall zum klingen gebracht. Die Bearbeitung von Janáček’s 10 Harmonium- und Klavierstücken der Serie Auf verwachsenem Pfade schlägt mit der vierten Eigenschaft von Metall den Bogen in die Gegenwart: elektronische Leitfähigkeit und damit die Verwendung von elektronischen Erweiterungen der Blechblasinstrumente durch Effekt-Pedale und Lautsprecher eröffnen ungeahnte Möglichkeiten an Klängen im Ensemble - immer im Einklang mit der Originalpartitur. Die Uraufführung von fünf durch Janáček inspirierten Stücken mit Electronics der jungen Komponistin Fabia Mantwill verbinden dessen Tonalität mit modernem, groovigem Jazz-Sound.

Eine Installation des Berliner Video-Künstler Robert Seidel wird während dem Konzert die Allerheiligen-Hofkirche in eine dreidimensionale Leinwand verwandeln.

Es stockt das Wort

Leos Janacek

Programm

Claude Debussy

Trois Chansons

Antoine Simon

Quatuor en forme de Sonatine (op.23)

Leoš Janáček

Auf verwachsenem Pfade

Fabia Mantwill

Mountain Voices

- five musical comments on Leos Janáček’s On an overgrown path -

Trois Chansons

Claude Debussy

Fabia Mantwill

"Fabia Mantwill ist eine Künstlerpersönlichkeit mit sprühender Fantasie und weit gestecktem Horizont.“ (SWR)

Die Berliner Komponistin und Saxophonistin Fabia Mantwill hat den Mut, Gegensätze als Gegensätze zu belassen, und die seltene Gabe, aus diesen scharfen Kontrasten eine Einheit zu formulieren.
2021 erhielt sie den Deutschen Jazzpreis in der Kategorie Arrangement des Jahres für ihr Debut Album EM.PERIENCE, auf dem ihr 24-köpfiges Signature Jazz Chamber Orchestra und Gastsolisten wie Kurt Rosenwinkel, Ben Wendel und Nils Landgren zu hören sind.

Als Komponistin und Arrangeurin arbeitete sie bereits mit internationalen Größen der Musikszene zusammen – u.a. mit dem Metropole Orchestra (NL), Vince Mendoza und Becca Stevens, dem National Scottish Jazz Orchestra feat. Kurt Elling und der Jungen Norddeutschen Philharmonie. Seit 2022 ist sie die künstlerische Leiterin des Berliner Jugend Jazz Orchesters.

2016 wurde Fabia Mantwill vom John F. Kennedy Center of the Performing Arts mit der Betty Carter’s Jazz Ahead Residency ausgezeichnet. Sie spielte Konzerte in der Elbphilharmonie, im Kennedy Center in Washington D.C., im Apollo Theater in New York City sowie auf renommierten und internationalen Festivals – darunter Jazz Baltica, XJAZZ, Jazzopen, Elbjazz und Tohatohabato Jazzfestival Madagaskar.

Robert Seidel

Robert Seidel (*1977) begann ein Biologie-Studium, wechselte an die Bauhaus-Universität Weimar und schloss dort mit einem Diplom in Mediengestaltung ab. Seine Projektionen, Installationen und Experimentalfilme wurden auf zahlreichen internationalen Festivals, in Galerien und in Museen wie dem Palais des Beaux-Arts Lille, ZKM Karlsruhe, Art Center Nabi Seoul, Young Projects Los Angeles, Museum of Image and Sound São Paulo und MOCA Taipeh gezeigt. Die Arbeiten wurden mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet, etwa dem Ehrenpreis der KunstFilmBiennale und dem Visual Music Award Frankfurt.

Seidel ist an der Grenzerweiterung von abstrahierter Schönheit durch kinematographische, technologische und wissenschaftliche Ansätze und deren emotionaler Wirkung interessiert. Im organischen Zusammenspiel verschiedener struktureller, räumlicher und zeitlicher Konzepte erzeugt er eine sich ständig transformierende Komplexität. Deren mehrfach facettierte Perspektive bildet das narrative Grundgerüst, welches die Betrachter*innen auf einer evolutionär entstandenen und phylogenetisch verankerten symbolischen Ebene anspricht. Robert Seidel lebt und arbeitet in Berlin und Jena als Künstler sowie Kurator.

Unsere Partner